ADHS bei Erwachsenen

Erfahren Sie mehr über die Kernsymptome und wie wir helfen können.

ADHS bei Erwachsenen
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ADHS-Symptome bei Erwachsenen
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist eine Störung mit Symptomen wie starker Unruhe, schlechter Aufmerksamkeit und impulsivem Verhalten. Es gibt drei Hauptformen von ADHS: die vorwiegend unaufmerksame Form, bei der Kinder und Erwachsene Probleme haben, sich zu konzentrieren und zu fokussieren; die vorwiegend hyperaktiv-impulsive Form, bei der Kinder und Erwachsene impulsiv und übermässig aktiv sind; und die kombinierte Form, bei der Kinder und Erwachsene Symptome von Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität zeigen.
 
Die Realität: Mehr als 60 Prozent der Kinder mit ADHS haben auch im Erwachsenenalter noch Symptome. Unbehandeltes ADHS bei Erwachsenen kann erhebliche negative Auswirkungen auf viele Aspekte des Lebens haben. Symptome wie Schwierigkeiten beim Zeitmanagement, Vergesslichkeit und Ungeduld können zu Problemen bei der Arbeit, zu Hause und in allen Arten von Beziehungen führen.
Symptome von Unaufmerksamkeit
  • Macht oft leichtsinnige Fehler und achtet nicht auf Details
    Beispiel: chaotische, unorganisierte Arbeit
  • Hat oft Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren
    Beispiel: Schwierigkeiten, sich bei Meetings, langen Lesungen oder Gesprächen zu konzentrieren
  • Scheint oft nicht zuzuhören, wenn er/sie/es direkt angesprochen wird
    Beispiel: Die Gedanken scheinen woanders zu sein, auch wenn es keine offensichtliche Ablenkung gibt
  • Hält sich oft nicht an Anweisungen, Hausarbeiten oder Termine
    Beispiel: beginnt mit Aufgaben, verliert aber schnell den Fokus und lässt sich leicht ablenken
  • Hat oft Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren
    Beispiel: Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen; hält Fristen nicht ein; schlechtes Zeitmanagement
  • Vermeidet oft Aufgaben, die eine anhaltende geistige Anstrengung erfordern, oder zögert sie hinaus
    Beispiel: vermeidet Aufgaben in der Arbeit, in der Schule oder zu Hause (prokrastiniert) zugunsten von Aktivitäten mit sofortiger Belohnung. Verliert oder verlegt oft Dinge wie Schlüssel, Brillen, Geldbörsen und Handys.
  • Oft vergesslich bei täglichen Aktivitäten
    Beispiel: vergisst alltägliche Aktivitäten wie Rechnungen pünktlich zu bezahlen, Anrufe zu beantworten, Termine einzuhalten und Besorgungen zu machen
Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität
  • Zappelt oft mit Händen und Füssen oder wackelt im Stuhl
    Beispiel: muss vielleicht auch einen Gegenstand halten oder damit herumfuchteln
  • Verlässt oft seinen Platz, obwohl er/sie/es sitzen bleiben sollte
    Beispiel: verlässt häufig seinen Arbeitsplatz, um "andere" Aufgaben zu erledigen
  • Oft nicht in der Lage, in Ruhe an Freizeitaktivitäten teilzunehmen
    Beispiel: Spannungen in der Familie aufgrund der ständigen Aktivität
  • Verhält sich oft so, als wäre er/sie/es "auf dem Sprung" oder "von einem Motor angetrieben"
    Beispiel: Es ist unangenehm, im Restaurant, in der Kirche oder bei Meetings für längere Zeit still zu sitzen
  • Redet oft übermässig
    Beispiel: will "alles sagen" oder riskiert, einen Gedanken zu vergessen
  • Sprudelt oft mit einer Antwort heraus, bevor eine Frage vollständig gestellt wurde
    Beispiel: vervollständigt die Sätze der anderen; kann nicht warten, bis er/sie/es im Gespräch dran ist
  • Hat oft Schwierigkeiten zu warten, bis er oder sie an der Reihe ist
    Beispiel: Schwierigkeiten, in der Schlange zu warten; begrenzte Geduld; leicht frustriert
  • Unterbricht oft andere oder drängt sich ihnen auf
    Beispiele: mischt sich in Gespräche, Spiele oder Aktivitäten ein; kann anfangen, die Sachen anderer Leute zu benutzen, ohne zu fragen oder die Erlaubnis zu erhalten
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Wie ADHS in verschiedenen Situationen auftreten kann
Die Symptome müssen in zwei oder mehr Situationen vorhanden sein, damit die Diagnose ADHS gestellt werden kann.
Zuhause
  • Vergisst regelmässige Aktivitäten wie Rechnungen pünktlich zu bezahlen, Anrufe zu beantworten, Termine einzuhalten und Besorgungen zu machen
  • Verliert oder verlegt Dinge wie Schlüssel, Brillen, Portemonnaie und Handys
  • Vermeidet Aufgaben (prokrastiniert) zugunsten von Aktivitäten mit sofortiger Belohnung, wie z. B. fernsehen oder im Internet surfen
Arbeit/Schule
  • Schwierigkeiten, sich zu organisieren, d.h. Probleme, Prioritäten zu setzen oder einen Anfang zu machen; verpasst oft Abgabetermine; schlechtes Zeitmanagement; kommt oft zu spät zu Terminen
  • Schwierigkeiten beim Stillsitzen und häufiges Verlassen von Meetings oder Klassen
  • Achtet nicht auf Details oder macht unbedachte Fehler
Sozial
  • Häufiges Nicht-Einhalten von Verpflichtungen
  • Schwierigkeiten, bei Diskussionen beim Thema zu bleiben
  • RedetMeiden sozialer Aktivitäten und stattdessen zu Hause bleiben
  • Häufig wechselnde persönliche Beziehungen
  • Häufiges Unterbrechen von Gesprächen oder Sprechen, ohne an die Konsequenzen zu denken
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ADHS-Symptome können im Erwachsenenalter anders aussehen
ADHS kann ein Leben lang andauern, doch die Symptome bei Erwachsenen sind oft weniger auffällig als bei Kindern (6-17 Jahre), obwohl sie genauso wichtig sind. Zum Beispiel können sich die Symptome der Hyperaktivität bei Kindern, wie exzessives Klettern oder Laufen, bei Erwachsenen als ein Gefühl der Unruhe zeigen.
Fragen und Antworten
Wann kann ADHS bei Erwachsenen diagnostiziert werden?
ADHS bei Erwachsenen kann in jedem Alter diagnostiziert werden. Die meisten Menschen suchen Hilfe, wenn ihr tägliches Funktionieren so stark nachlässt, dass sie Probleme bei der Arbeit, in der Schule, in sozialen Situationen oder in Beziehungen haben. Die auftretenden Symptome können durch ADHS, eine andere Erkrankung oder eine gleichzeitige Störung verursacht werden. Eine gründliche Untersuchung durch eine*n Spezialist*in berücksichtigt alle potenziell gleichzeitig bestehenden Störungen, um eine genaue Diagnose zu stellen. Dies ist entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung, inklusive der Wahl des Medikaments, das am meisten hilft.
 
Bei Erwachsenen mit ADHS ist es hilfreich, wenn der oder die Eheparter*in oder Lebensgefährt*in bei der ersten Sitzung dabei ist, um Feedback zu geben. Es kann sein, dass Sie sich Ihrer Symptome nicht ganz bewusst sind oder Informationen aus der Vergangenheit vergessen haben, die bei der Beurteilung helfen könnten.
Was sind häufige Emotionen und Verhaltensweisen von Erwachsenen mit ADHS?
Erwachsene, die unter ADHS leiden, erleben eine Reihe von Gefühlen und Verhaltensweisen wie Aufschieberitis, geringe Frustrationstoleranz, Langeweile, Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit. Diese Symptome können das Ergebnis der Schwierigkeiten sein, die Erwachsene im Umgang mit ADHS haben. Der Schweregrad dieser Symptome variiert oft mit der Situation. Andere mögliche Symptome von ADHS bei Erwachsenen sind chronisches Zuspätkommen, schlechtes Organisationstalent, das Vermeiden von Aufgaben oder Projekten, die eine dauerhafte Konzentration erfordern, Stimmungsschwankungen, Schwierigkeiten im Umgang mit Wut, Beziehungsprobleme und ein geringes Selbstwertgefühl, weil man ein Leben lang mit Enttäuschungen und Misserfolgen zu kämpfen hatte.
 
Nach einer umfassenden Untersuchung können wir feststellen, ob Ihre Symptome auf eine andere Störung als ADHS zurückzuführen sind. Die gute Nachricht ist, dass wir Ihnen mit Coaching und Therapie unabhängig von Ihren Symptomen dabei helfen werden, die Beschwerden zu lindern und zu einem produktiven und erfüllten Leben zurückzukehren.
Was verursacht ADHS bei Erwachsenen?
ADHS tritt häufig in Familien auf. In den meisten Fällen wird angenommen, dass die Gene, die Sie von Ihren Eltern geerbt haben, ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung der Störung sind.

Die Art und Weise, wie ADHS vererbt wird, ist jedoch sehr komplex und hängt nicht mit einem einzigen genetischen Faktor zusammen.

Studien mit Gehirn-Scans haben zum Beispiel ergeben, dass bestimmte Bereiche des Gehirns bei Menschen mit ADHS kleiner sind, während andere Bereiche grösser ausgeprägt sein können.

Andere Studien deuten darauf hin, dass Menschen mit ADHS ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter im Gehirn haben und/oder dass diese Botenstoffe nicht richtig funktionieren. So wird zum Beispiel Dopamin und Noradrenalin von der sendenden Synapse zu stark zurückgenommen (Reuptake), so dass zu wenig von diesen Botenstoffen im Synapsenspalt vorhanden ist. Diverse ADHS-Medikamente setzen dort an und blockieren diesen Reuptake weitestgehend.

Es wird auch angenommen, dass bestimmte Menschen ein höheres Risiko haben, an ADHS zu erkranken, darunter Menschen, die zu früh (vor der 37. Schwangerschaftswoche) oder mit einem geringen Geburtsgewicht geboren wurden, an Epilepsie leiden oder eine Verletzung des Gehirns - die entweder im Mutterleib oder nach einer schweren Kopfverletzung im späteren Leben entstanden sind – haben.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Erwachsene mit ADHS?
Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen kann Medikamente, interpersonelle Therapie, Verhaltenstherapie und Coaching umfassen. Stimulanzien sind die erste Wahl bei der Behandlung von ADHS. Da ADHS bei Erwachsenen meist mit einer oder mehreren anderen Störungen wie Stimmungsschwankungen, Angstzuständen, Depressionen oder Schlaflosigkeit einhergeht, können zusätzliche Medikamente oder eine ärztliche Überweisung helfen, um eine medizinische Ursache für die Symptome auszuschliessen. Die Entscheidung über die Einnahme von Medikamenten oder die Erstellung eines Behandlungsplans wird von Ihnen und uns gründlich besprochen und vereinbart.

Medikamente sind kein Heilmittel für ADHS, aber sie können helfen, die ADHS-Symptome zu kontrollieren. Medikamente sind nicht für alle ADHS-Betroffenen geeignet, können aber zusammen mit Coaching und anderen Therapien ein wichtiger Bestandteil des gesamten Behandlungsplans sein.

Nächstes: Lassen Sie uns über Ihre Herausforderungen sprechen!
In einem 30-minütigen kostenlosen Beratungsgespräch gehen wir Ihre Herausforderungen an und zeigen erste Schritte zur Bessserung auf.
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